Meldungen

Klimatour bringt das Handwerk in die Franz-Dinnendahl-Realschule

Rund 140 Schüler der Franz-Dinnendahl-Realschule in Essen bekamen beim Tourstopp der Klimatour der Kreishandwerkerschaft Essen frische Einblicke in vier Ausbildungsberufe, die nicht nur systemrelevant, sondern zukunftsentscheidend sind: Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik;  Dachdecker/-in; Metallbauer/-in; Maler/-in und Lackierer/in.

In der Talkshow wurde schnell klar: Handwerk ist heute weit mehr als eine klassische Ausbildung – es geht um moderne und zukunftsweisende Technologien, Nachhaltigkeit und echte gesellschaftliche Verantwortung. Was alle Gewerke gemeinsam zeigten: Handwerk von heute ist digital, nachhaltig und gefragt wie nie. Die Schüler/-innen an der Franz-Dinnendahl-Realschule erfuhren, warum Dächer klüger geworden sind, Heizsysteme smarter und Metallberufe längst mit Maschinensteuerung und CAD-Programmen zu tun haben. Und dass Malerarbeiten weit über Farbeimer und Pinsel hinausgehen, wurde spätestens klar, als moderne Beschichtungstechniken zur Sprache kamen.

Im Anschluss an die Gesprächsrunde konnten die Schüler bei einer Mini-Berufebörse persönliche Fragen stellen und den Kontakt zu Azubis und Ausbildern suchen. Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es? Was macht die Ausbildung in diesen Berufen besonders? Und welche Perspektiven eröffnen sich für die Zeit nach dem Abschluss? Viele der anwesenden Schüler/-innen nutzten die Gelegenheit, um Klarheit zu gewinnen – oder ganz neue berufliche Ideen zu entwickeln.

Oliver Weller, Lehrer für Berufsorientierung, resümiert zum Tourstopp: „Klasse, dass es nach der Talkshow noch die Möglichkeit zu direkten Gesprächen mit den fast gleichaltrigen Azubis gibt. Unsere Schülerinnen und Schüler sind an den Ständen alle Fragen losgeworden und konnten erste Kontakte knüpfen!“

Berufsschultage ab dem Schuljahr 2024/25 (ab August 2024)

Zum neuen Schuljahr ändern sich die Termine für die Fachklassen der Metallbauer:

1. Ausbildungsjahr2. Ausbildungsjahr3. Ausbildungsjahr4.
Ausbildungsjahr
Halbjahr1212121
1. BerufschultagMontagMontagDienstagMittwochDonnerstagDonnerstagFreitag
2. BerufschultagDienstagMittwochFreitagDonnerstag
(nur für FHR-Schüler:innen)

Aus den Bundesfachgruppen Metallbautechnik und Stahlbau/Schweißen

Am 3./4. April 2025 trafen sich die rd. 30 Mitglieder der Bundesfachgruppen Metallbautechnik und Stahlbau-Schweißen im hessischen Petersberg-Böckels bei HAHNER Technik zur jährlichen Tagung. Die wichtigsten Ergebnisse hat Dr. Reinhard Fandrich im beiliegenden Artikeldienst für Sie aufbereitet…

Infrastrukturprojekte mit der DB
Besonders für Handwerksbetriebe sind Infrastrukturprojekte mit der Deutschen Bahn (DB) herausfordernd. Beispielsweise verwies die DB bei der Ausschreibung einer Radwegebrücke nach Ausführungsklasse 2 auf die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING). Für Haftungsausschlüsse ist dabei jeweils das Materialzeugnis 3.2 nach EN 10204 mit spezifischen Materialprüfungen unter Einbeziehung unabhängiger externe Prüfer nachzuweisen. Diese Anforderung ist jedoch für das Bauwerk jenseits der technischen Notwendigkeit und klar überzogen.
Die BFGT empfiehlt daher Metall- und Stahlbauunternehmen, die Anwendung der ZTV-ING in vergleichbaren Angeboten konsequent abzulehnen. Dies kann etwa in den Vorbemerkungen des Angebots erfolgen durch den Hinweis, dass keine technische Notwendigkeit zur Anwendung des Materialzeugnis 3.2 besteht. Der BVM wird das Problem zudem mit der Bundesanstalt für Straßenwesen erörtern.
Lastganganalyse und strategischer Energieeinkauf
Effiziente Nutzung preiswerter Energie ist entscheidend für den Stahl- und Metallbau. Systematische Lastganganalysen können einen erheblichen Beitrag zur Identifizierung betrieblicher Einsparpotentiale leisten. Zur Reduzierung des betrieblichen Energieverbrauchs gilt es, hohe Energieverbräuche zu identifizieren und Lastspitzen zu vermeiden. Denn die höchste Lastspitze kann bestimmend sein für die Jahres-Stromkosten. Daher empfiehlt es sich, Anomalien im Lastgang zu verfolgen (z.B. defekte Motoren). Grundsätzlich lassen Lastgänge mit wenigen Leistungsspitzen auf großes Optimierungspotential im Grundlastbereich schließen, viele Leistungsspitzen deuten auf ein geringes Potential hin.
Zur Prozessoptimierung zu beachten sind darüber hinaus die Anlagenzustände, Ersatzanschaffungen, das Lastmanagement, Wärmerückgewinnung sowie die Steuerung und Regelung (ggf. Frequenzumrichter nachrüsten). Weitere zentrale Elemente sind Prozessautomatisierung und Mitarbeiterschulungen. Bei der Planung regenerativer Eigenstromerzeugung stellt sich die Frage nach der Stromspeicherung. Bei starker Sonneneinstrahlung, typischerweise um die Mittagszeit, entsteht durch die PV-Erzeugung am Strom-Spotmarkt ein Strom-Überangebot mit in der Folge sinkenden Strompreisen. Dies kann zum strategischen Stromeinkauf für die Stromspeicherung durch flexible Tarife genutzt werden. Zudem kann KI den Stromeinkauf unterstützen.
Preisspitzen bei Dunkelflauten sind beim Energiemanagement zu berücksichtigen. Betriebe können darauf etwa durch Lastreduzierung oder beispielsweise Urlaub reagieren. Zur Einbindung eigener regenerativer Erzeugungsanlagen bietet beispielsweise die ESG Energie GmbH betriebliche Beratung an.
Bauproduktenverordnung und digitaler Produktpass
Die Einführung der neuen Bauproduktenverordnung (BauPVO) ab 8. Januar 2026 und die Vorgaben der EU-Ökodesign-Verordnung zur Einführung digitaler Produktpässe führen mittelfristig zu folgenden Änderungen in der Dokumentation von Bauprodukten:
Digitaler Produktpass. Der digitale Produktpass wird für erste Bauprodukte bereits ab 2028 verpflichtend. Er dient als zentrale Datensammlung, die über einen QR-Code oder andere digitale Schnittstellen abgerufen werden kann. Er enthält Informationen zu Umweltaspekten, wie CO₂-Fußabdruck, Recyclinganteilen, Haltbarkeit und weitere Nachhaltigkeitsmerkmale. Hersteller sind gehalten, umfassende Daten bereitzustellen, darunter technische Spezifikationen, Umweltberichte und Lebenszyklusbewertungen gemäß EN 15804. Diese Daten werden sowohl für Verbraucher als auch für Marktüberwachungsbehörden zugänglich gemacht.
Erweiterte Leistungs- und Konformitätserklärung. Die Leistungs- und Konformitätserklärung (DoPC) wird um Umweltaspekte erweitert. Sie muss Angaben zu Klimaauswirkungen sowie technischen Spezifikationen enthalten und ist Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung von Bauprodukten. Diese Dokumentation wird durch harmonisierte technische Normen unterstützt, die den Lebenszyklusansatz und nachhaltige Kriterien berücksichtigen.
Höherer administrativer Aufwand. Die neuen Anforderungen führen zu einem erhöhten administrativen Aufwand für Hersteller, da sie detaillierte Umweltberichte erstellen und digitale Repositorien pflegen müssen. Dies bezieht sich besonders auf die Nachverfolgbarkeit und Konformitätsprüfung der Produkte.
Marktzugang. Die Einhaltung der BauPVO ist entscheidend für den Zugang zum EU-Markt. Produkte müssen neben technischen auch Umweltstandards erfüllen, um als konform zu gelten und vermarktet werden zu dürfen.
Zwar fördert die neue BauPVO mehr Transparenz und Nachhaltigkeit in der Bauindustrie, allerdings steigen auch die Anforderungen an die Produktdokumentation und den Datenaustausch.
Tragwerke aus Stahl und Alu
Die Tragwerksnorm DIN EN 1090-1 wird zzt. überarbeitet. Ursprünglich sollte die Überarbeitung noch unter der alten Bauproduktenverordnung (Bau-PVO) veröffentlicht werden. Nachhaltigkeitskriterien bzw. -Leistungsmerkmale hätten dann nicht zwingend deklariert werden müssen. Allerdings wartet der Normenausschuss bereits seit einem Jahr auf den endgültigen Normungsauftrag der EU-Kommission, erst dann kann der Normentwurf fertiggestellt werden. Zeitlich ist die Veröffentlichung unter der alten BauPVO nicht mehr realistisch. Entsprechend ist die bestehende Fassung in den nächsten Jahren weiter anzuwenden. Für das Metallbauerhandwerk ist dies positiv.
Statikservice und MetallStat
MetallStat ist ein webbasiertes Tool für präzise statische Berechnungen im Metall- und Stahlbau. Es erlaubt die statische Vordimensionierung von Profilen im Rahmen der Angebotserstellung. Zu den Hauptfunktionen gehören die Bemessung von Pfosten und Holmen sowie von Schwert- und Schweißnähten nach dem elastisch-elastischen Verfahren. Darüber hinaus ermöglicht MetallStat die Berechnung von Biegeknicken und Biegedrillknicken für zentrisch beanspruchte Druckstäbe und Einfeldträger. Auch die Bemessung von Einfeldträgern und Kragträgern unter verschiedenen Lastbedingungen sowie die Berechnung von Zugbelastungen und Schraubenverbindungen sind möglich. Ergänzt wird das Angebot durch die Schweißnahtberechnung und Spannungsnachweise sowie die Ermittlung von Querschnittswerten. Vertrieben wird das Tool über die Internetplattform www.Metallportal.de der Wirtschaftsberatungsgesellschaft des Metallgewerbes (WBG).
Der Statik-Service der WBG ergänzt MetallStat um umfassende Dienstleistungen im Bereich der Tragwerksplanung und Statik. Dazu gehören die Erstellung von prüffähigen Ausführungsstatiken sowie Beratungen zur Tragwerksplanung.
ZIM ausgeweitet
Das BMWK-Förderprogramm ZIM (Zentrales Innovationsmanagement Mittelstand) wurde ausgeweitet. Erhöht wurden besonderes die Zuschüsse für Projektdurchführung sowie -vorbereitung und Markteinführung. Mit einem geplanten Budget von über 600 Millionen Euro für 2025 fördert ZIM branchen- und technologieoffen marktorientierte FuE-Projekte. Dabei geht es um die rasche Umsetzung der Forschung in neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen. Projekte können von einzelnen Unternehmen beantragt werden als sog. Einzelprojekte oder als FuE-Kooperationsprojekte in Verbünden aus mehreren Unternehmen zusammen mit Universitäten und Instituten. Ziel ist die Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von KMU und Handwerk sowie die Erschließung neuer Wertschöpfungspotentiale.
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Über den Autor

Reinhard Fandrich (Dr.-Ing.)
Technischer Berater in der
Fachberatungs- und Informationsstelle
beim Bundesverband Metall, Essen
E-Mail: reinhard.fandrich@metallhandwerk.de
Telefon +49 (0)201 / 89619-34
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Präsidentenbrief: jetzt gilt es!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ein neuer Präsidentenbrief in turbulenten Zeiten: eine unberechenbare (Wirtschafts-)Politik aus dem Weißen Haus, antieuropäische Wahlergebnisse bei den polnischen Präsidentenwahlen und ein nicht enden wollender Krieg auf europäischem Boden – nach wie vor keine guten Rahmenbedingungen für uns als Unternehmer. Und dennoch: Jetzt gilt es, die eigenen, die bundesdeutschen Chancen zu ergreifen!
Die neue Koalition in Berlin ist seit fünf Wochen im Amt, und die Erwartungen an eine schnelle Wende in der Wirtschaftspolitik – mit hoffentlich positiven Folgen für die betriebliche Realität – sind groß. Ein Sofortprogramm aus dem Koalitionsausschuss mit vielen Ankündigungen und ein Kanzler, der „Tempo, Tempo, Tempo“ fordert: Das ist es, was wir von unseren Volksvertretern erwarten – Tempo in die richtige Richtung!
Wir als Metallhandwerk erwarten, dass es konkret wird – konkret beim Abbau bürokratischer Hürden. Die Abschaffung des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist hier ein guter Einstieg. Darüber hinaus steht die Umsetzung eines Arbeitszeitgesetzes nach Maßgabe der europäischen Arbeitszeitrichtlinie auf unserer Erwartungsliste. Insgesamt fordern wir von dieser Regierung, die Bürokratiekosten um mindestens 25 % zu senken.
Ebenfalls mit Tempo erwarten wir tatsächliche Entlastungen für die Unternehmen. Die Grundlagen für einen Investitionsbooster müssen geschaffen werden. Ein gutes Beispiel sind die gerade eingeführten, verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten – sie schaffen sofort Investitionsanreize im Metallhandwerk. Dabei gilt: Bitte nicht den Investitionsspielraum von Ländern und Gemeinden durch Steuerausfälle trüben! Sie vergeben einen Großteil der Aufträge an das lokale Handwerk.
Ebenso sinnvoll wäre es, Überstunden beim Hauptarbeitgeber steuer- und abgabenfrei zu stellen – bis zu 556 Euro zusätzlich im Monat. Es ist kaum vermittelbar, dass Fachkräfte diesen Betrag im Nebenjob bei einem anderen Arbeitgeber steuerfrei verdienen dürfen, während ihr zusätzlicher Einsatz im eigenen Betrieb voll belastet wird.
Schnellstmöglich umsetzbar ist auch die steuerliche Förderung der E-Mobilität sowie die Senkung der Energiekosten. Netzentgelte reduzieren, Stromsteuer senken und die Gasspeicherumlage abschaffen – das ist jetzt notwendig!
Um die Investitionen – insbesondere von Ländern und Gemeinden – zügig auf den Weg zu bringen, ist eine grundlegende Überarbeitung des Planungs-, Bau-, Umwelt-, Vergabe- und Verfahrensrechts erforderlich. Tariftreue liegt uns am Herzen. Ein Tariftreuegesetz macht jedoch nur dort Sinn, wo keine zusätzlichen Bürokratiemonster geschaffen werden. Die Zugehörigkeit zur Innung ist hier ein adäquater und ausreichender Nachweis.
Kritisch, aber auch mit einem gebotenen Maß an Zutrauen, blicken wir auf die kommenden Wochen und Monate. Nach Einschätzung von KfW-Chef Stefan Wintels hat das Interesse – gerade ausländischer Investoren – an Deutschland und Europa stark zugenommen. Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im Mai deutlich gestiegen – um gut sieben Punkte im Vergleich zum Vormonat.
Werden wir also wieder optimistisch – nicht blauäugig, aber doch optimistisch.
Ich wünsche uns allen gute Geschäfte und ein Jahr 2025 voller positiver Überraschungen.
Euer Willi Seiger
Präsident Bundesverband Metall

Pressekontakt:
Bundesverband Metall
Jens Brinkmann
Brinkmann.wbg@metallhandwerk.de
Tel.: 0201-89619-22
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Beruf im Wandel: Feinwerkmechaniker-Handwerk auf dem Weg zur Neuordnung

Feinwerkmechanik: Die Frühjahrstagung der Bundesfachgruppe Feinwerkmechanik in Landshut brachte Betriebe, Handwerksorganisationen und Verbände an einen Tisch. Zwei Tage lang wurde über Struktur, Inhalt und Zukunftsfähigkeit des Berufsbilds diskutiert – mit klaren Forderungen und einem eindeutigen Ziel: das Berufsbild zukunftsfest zu gestalten.

Die Rahmenbedingungen, unter denen sich das Feinwerkmechaniker-Handwerk heute behaupten muss, haben sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Technologische Entwicklung, ökologischer Wandel, Fachkräftemangel und eine zunehmend diffizile Abgrenzung zur Industrie stellen das Berufsfeld vor neue Herausforderungen. Die Bundesfachgruppentagung am 26. und 27. März 2025 im Bildungszentrum in Landshut war deshalb keine Routineveranstaltung – sie war ein Impulsgeber.
Rückläufige Zahlen, klare Konsequenzen
Die statistische Entwicklung ist eindeutig: Im Jahr 2006 absolvierten 3.059 junge Menschen die Gesellenprüfung zum Feinwerkmechaniker bzw. zur Feinwerkmechanikerin. 2023 waren es nur noch 1.682. Die Ursachen sind bekannt – das Image des Berufs ist in die Jahre gekommen, Ausbildungsplätze werden nicht besetzt, qualifizierter Nachwuchs wandert teils in industrielle Ausbildungsberufe ab. Viele Betriebe stehen dadurch vor einer paradoxen Situation: Qualitativ gut aufgestellt, technologisch modern – und dennoch nicht mehr konkurrenzfähig im Rennen um Auszubildende.
Die Fachgruppe hat reagiert. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Berufsbildung im Handwerk (FBH) an der Universität zu Köln wurde eine Neuordnung angestoßen. Ziel ist ein modernes Berufsbild, das den Anforderungen der Praxis gerecht wird und junge Menschen anspricht.
Beruf mit Profil und Perspektive
Zentraler Gedanke: Der Beruf des Feinwerkmechanikers braucht ein klares, zeitgemäßes Profil – nach innen wie nach außen. Diskutiert wurde u. a. eine neue Berufsbezeichnung. Vorschläge wie „Metallmechaniker/in“, „Fertigungstechnologe/in Metall“ oder „Präzisionsmechaniker/in“ zielen auf eine moderne, technisch orientierte Ansprache ab. Entscheidend ist dabei nicht allein der Name, sondern was er transportiert: ein Berufsbild, das Technikbegeisterung, Vielseitigkeit und Verantwortung gleichermaßen vermittelt.
Klar wurde in der Diskussion: Die Ausbildungsstruktur muss heterogene Betriebswirklichkeiten abbilden – vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum spezialisierten Zulieferer. Daher plädiert die Fachgruppe für eine Struktur mit Vertiefungen innerhalb eines einheitlichen Berufsbildes.
Lernen von der Praxis – BMW und Kollmeder als Impulsgeber
Die Exkursionen zum BMW Group Werk Dingolfing und zum Schmiede- und Presswerk Kollmeder in Ergolding boten interessante Einblicke.
Das BMW Group Werk Dingolfing zählt zu den modernsten und größten Produktionsstandorten des Unternehmens weltweit. Rund 18.000 Mitarbeitende fertigen hier Komponenten und Fahrzeuge von der Karosseriebaugruppe bis zur Endmontage. Neben der Fahrzeugproduktion ist das Werk auch ein zentrales Kompetenzzentrum für E-Antriebskomponenten wie Hochvoltbatterien, E-Motoren und Leistungselektronik. Automatisierte Fertigungsstraßen, digital vernetzte Prozesse und ein hoher Grad an Arbeitsteilung prägen den industriellen Charakter des Standorts. Die Produktionsprozesse sind exakt getaktet und ermöglichen höchste Effizienz bei gleichzeitig maximaler Qualitätskonstanz.
Die Kollmeder Schmiede- und Presswerk GmbH & Co. KG in Ergolding verbindet traditionelle Umformtechnik mit moderner Fertigungskompetenz. Als Spezialist für Gesenkschmiedeteile aus Stahl beliefert das Unternehmen Kunden aus Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Energieanlagenbau. Im Fokus stehen individuelle Lösungen in kleinen bis mittleren Serien – vom Rohling bis zum einbaufertigen Bauteil. Die Fertigungstiefe ist hoch, die Prozesse flexibel und durch die Kombination aus erfahrenem Fachpersonal (Feinwerkmechaniker) und digital unterstützten Bearbeitungsschritten bestens aufgestellt für anspruchsvolle Einzel- und Sonderanfertigungen. Kollmeder ist ein Paradebeispiel für die Leistungsfähigkeit des Handwerks im industriellen Umfeld.
Beide Besuche zeigten eindrucksvoll: Die Grenzen sind stellenweise fließend – umso wichtiger ist es, ein eigenständiges Profil für das Handwerk zu formulieren.
Fazit: Strukturreform mit Augenmaß
Die Bundesfachgruppentagung war ein konstruktiver, teilweise kontroverser, aber immer zielgerichteter Austausch. Es wurde deutlich: Die Fachgruppe ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen aktiv zu gestalten. Dabei geht es nicht um das Festhalten an vermeintlich Bewährtem, sondern um das kluge Weiterentwickeln eines Berufsbildes mit Zukunft.
Klar ist: Die Anforderungen steigen, die Erwartungshaltung auch. Wer dem Beruf eine tragfähige Perspektive geben will, muss ihn anschlussfähig gestalten – für junge Menschen, für Betriebe, für das Handwerk insgesamt.
Die nächsten Schritte beinhalten die Entwicklung eines Eckpunktepapiers sowie die Abstimmung mit dem ZDH und den zuständigen Ministerien. Die Bundesfachgruppe hat die Richtung klar markiert.
Ansprechpartner

Thomas Röper (B.Eng.)
Technischer Berater in der Fachberatungs- und Informationsstelle
beim Bundesverband Metall in Essen
E-Mail: thomas.roeper@metallhandwerk.de

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Rücknahme des DIBt-Hinweises zu Feuerschutzabschlüssen (Innentüren)

Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) hat die am 7. Dezember 2023 veröffentlichte Hinweisseite zu Feuerschutzabschlüssen (Innentüren) – Einbau in Wände und Anschluss an Bauteile – zurückgezogen. Die Veröffentlichung hatte bei Metallbauern für erhebliche Verunsicherung gesorgt, da eine seit Jahren etablierte und bewährte Einbaupraxis plötzlich infrage gestellt wurde.

Metallbauer, die Feuerschutzabschlüsse herstellen, standen durch die DIBt Hinweise vor der Situation, dass eine in Fachkreisen akzeptierte, vielfach bewährte und letztlich auch sichere Bauausführung nicht mehr erlaubt war, da es möglicherweise eine Unklarheit in den technischen Regelungen gab. Die Ausführenden waren nun gezwungen, sich eine immer wiederkehrende, technisch unkritische Situation über eine vorhabenbezogenen Bauartgenehmigung freigeben zu lassen. Dies führte zu enormen Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen.
Die Bundesfachgruppe Metallbautechnik im Bundesverband Metall (BVM) hatte die DIBt-Hinweise in Sachen Feuerschutzabschlüsse eingehend diskutiert und auf die daraus resultierende Verunsicherung der am Bau Beteiligten aufmerksam gemacht. Der BVM brachte das Anliegen gegenüber dem DIBt vor, was dazu führte, dass die Hinweise vom 07.12.23 im Mai 2025 zurückgezogen wurden und im Internet gelöscht wurden.
Damit ist im Grundsatz der ursprüngliche Regelungsstand wieder hergestellt. Die am Bau Beteiligten entscheiden vor Ort, ob ein Wandaufbau für den Einbau eines Feuerschutzabschlusses geeignet ist. Das entspricht im Übrigen den Grundpflichten der am Bau Beteiligten gem. § 52 (MBO) – entsprechend nach Landesrecht. Danach sind die am Bau Beteiligten im Zuge der Errichtung, Änderung, Nutzungsänderung und Beseitigung dafür verantwortlich, dass die öffentlich-rechtlichen Vorschriften eingehalten werden.
Das heißt, dass die am Bau Beteiligten ohne Zustimmung der Bauaufsicht entscheiden können, ob die am Bau vorgefundene Einbausituation für eine fachgerechte Montage geeignet ist. Diese Entscheidung ist selbstverständlich abhängig vom Produkt, der zugehörigen Zulassung, Prüfnachweisen und der Einbauanleitung. Eine Rückversicherung bei den Zulassungsinhabern ist dabei gegebenenfalls ratsam.
Ansprechpartner

Dipl.-Ing. Karsten Zimmer 
Bereichsleiter Technik
Fachberatungs- und Informationsstelle beim
Bundesverband Metall Essen
Mail: Karsten.Zimmer@metallhandwerk.de
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Das war der Sachverständigentag des Metallhandwerks 2025

Ratingen, Mai 2025 – 53 engagierte Sachverständige aus dem gesamten Bundesgebiet folgten am 15. und 16. Mai der Einladung des Bundesverbands Metall zum Sachverständigentag des Metallhandwerks in Ratingen. Die zweitägige Fachveranstaltung bot ein anspruchsvolles Programm aus Weiterbildung, kollegialem Austausch und kritischer Reflexion – praxisnah, lösungsorientiert und mit Blick auf die wachsenden Anforderungen im Alltag der Sachverständigentätigkeit.

Schon der Auftakt machte deutlich: Hier versammelten sich keine Theoretiker, sondern Praktiker, die Verantwortung für Qualität und Sicherheit tragen. Und genau das spiegelte sich im Programm wider.
Geländer, Gutachten und Gebäude im Bestand
Walter Heinrichs, ö. b. u. v. Sachverständiger, zeigte typische Schadensbilder im Treppen- und Geländerbau, wie sie Sachverständigen regelmäßig begegnen – individuell zu bewerten, oft zwischen Norm und gesundem Menschenverstand. Seine Impulse regten intensive Diskussionen an.
Boris Bitsch, Inhaber Buthmann Ingenieur-Stahlbau AG, beleuchtete in seinem Beitrag zur Fassadensicherung am Alten Wall in Hamburg die Herausforderungen des Bauens im Bestand. Planung, Ausführung und Dokumentation waren gleichermaßen komplex – ein Paradebeispiel für sorgfältige Begutachtung.
Christian Anders, Sachverständiger im Auftrag des ift Rosenheim, widmete sich der Leistungsstandfeststellung und -bewertung – ein Thema, das regelmäßig zu Konflikten führt. Er zeigte auf, wie sachgerechte Dokumentation zur Lösung beiträgt – bevor juristische Auseinandersetzungen entstehen.
Marc Blum, Geschäftsführer der Initiative ZINKSTAHL, warf einen kritischen Blick auf die EU-BauPVO:12-2024 und deren Bedeutung für die Gutachterpraxis. Die Wiederverwendung von Bauteilen und Reparaturen stellen neue Anforderungen an öffentlich bestellte Sachverständige – fachlich, rechtlich und ethisch.
RAin Friederike Tanzeglock, Syndikusanwältin beim Bundesverband Metall, beleuchtete die Nutzung von KI in der Gutachtenerstellung. Sie zeigte, wie KI-Systeme bereits heute bei Recherche, Analyse und Strukturierung unterstützen – und zugleich neue Risiken mit sich bringen. Ihr Appell: KI bewusst nutzen – aber Verantwortung nicht auslagern.
Tragwerke, Toleranzen und technische Tiefe
Thomas Röper, Technischer Berater beim Bundesverband Metall, eröffnete den zweiten Veranstaltungstag mit einem Vortrag zur neuen Technischen Richtlinie für Anbau- und Vorstellbalkone. Anhand eines tragischen Praxisfalls verdeutlichte er die Relevanz klarer bauordnungsrechtlicher, statischer und konstruktiver Vorgaben. Sein Appell: Mitarbeit an weiteren Standards – für mehr Sicherheit und Klarheit.
Jeyagumaar Nisanthan, Tragwerksplaner beim Bundesverband Metall, gab spannende Einblicke in die alltägliche Tragwerksplanung im Metallbau. Anhand typischer Aufgaben zeigte er: Gute Statik rechnet nicht nur – sie erklärt auch.
German Sternberger, ö. b. u. v. Sachverständiger, stellte Grenzfälle aus der gutachterlichen Praxis vor – von strittigen Mängeln bis hin zu komplexen Streitfragen, in denen Fachwissen und Fingerspitzengefühl gefragt sind.
Frank Pfau, ebenfalls ö. b. u. v. Sachverständiger, widmete sich der Bewertung von Ausführungsmängeln. Mit klaren Kriterien und Fallbeispielen machte er deutlich: Objektivität und Methodik sind essenziell – nicht zuletzt vor Gericht.
Mehr als nur Vorträge
Was die Veranstaltung besonders macht, ist das Miteinander. In Gesprächen, Begegnungen und beim abendlichen Austausch wurde klar: Hier wächst ein Netzwerk aus Kompetenz und Vertrauen – mit Lust auf Qualität.
Der Bundesverband Metall dankt allen Teilnehmenden und Referierenden – und lädt zur Mitgestaltung des Sachverständigentags 2026 ein.
Themenvorschläge bitte an: Thomas.roeper@metallhandwerk.de
Weitere Infos: www.metallportal.de

Ansprechpartner

Thomas Röper (B.Eng.)
Technischer Berater in der Fachberatungs- und Informationsstelle
beim Bundesverband Metall in Essen
E-Mail: thomas.roeper@metallhandwerk.de
 

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Volles Programm beim A! Berufsorientierungsfestival

Am vergangenen Freitag war richtig was los auf dem Freigelände der Zeche Carl – und wir waren mittendrin! 
Die Kreishandwerkerschaft war mit 12 Mitmachständen stark vertreten und hat gezeigt, wie vielseitig, spannend und zukunftssicher das Handwerk ist. 

Die Metall-Innung Essen trug dazu bei, indem sie über Ausbildungsmöglichkeiten informierte und mit Mitmach-Aktionen direkte Einblicke in die faszinierende Welt des Metallhandwerks bot.

A! Ausbildungsfestival

Am Freitag, 23. Mai 2025, verwandelt sich die Zeche Carl bei der ersten Ausgabe des „A! Festivals“ in einen Ort voller Chancen, Inspiration und Party! Das „A! Festival“ ist mehr als eine Jobbörse – es ist ein Chancen-Festival, das jungen Menschen zeigt, was beruflich und kreativ möglich ist. Vor Ort können Schüler*innen ab Klasse 8 aufwärts spannende Berufe und Studiengänge entdecken und ein cooles Rahmenprogramm aus Kunst, Musik und Kultur erleben. Eine Anmeldung vorab ist nicht erforderlich – jede/r kann einfach spontan vorbeischauen.

Wann? 23. Mai 2025 | 10.00 bis 18.00 Uhr
Wo? Zeche Carl
Wilhelm-Nieswandt-Allee 100 in 45326 Essen

Mehr Infos: 

A! Festival

Bundesobermeistertag am 04./05.07.2025 in Trier

Der nächste Bundesobermeistertag findet am 04. und 05. Juli 2025 im Fourside Plaza Hotel in Trier statt.

Eingeladen sind Obermeisterinnen und Obermeister und ihre Stellvertreter/innen, Mitglieder der Innungsvorstände,
Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der Landesfachverbände – gerne auch in Begleitung ihrer Partnerinnen und Partner.
Freuen Sie sich auf ein vielseitiges Programm, das spannende Impulse für das Metallhandwerk bereithält:

• Aktuelle Entwicklungen in Politik und Wirtschaft aus Sicht des Metallhandwerks
• Erfahrungsaustausch zu Nachfolgeregelungen
• Digitale Tools und interaktive Plattformen speziell für Obermeister/innen
• Automatisierung mit Cobots auch für kleinere Betriebe
• Neue Geschäftsfelder durch Photovoltaik
• Neue Richtlinie für An- und Vorstellbalkone
Ein wichtiges Get-Together der Branche, auf der kein Innungsvorstand fehlen sollte!
Für die Anmeldung weiterer Vorstandsmitglieder wird ein Vorteilspreis gewährt.
Anmeldung und ProgrammProgramm zum Download

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Sachverständigentag des Metallhandwerks 2025: 15.05.-16.05.2025

Der Bundesverband Metall lädt Sachverständige und Technik-Interessierte vom 15.05.-16.05.2025 zum vierten Sachverständigentag des Metallhandwerks ein.

Der Expertenaustausch auf dem Sachverständigentag zeichnet sich durch informative Vorträge und praxisnahe Einblicke aus. Es werden reale Fallbeispiele diskutiert mit Augenmerk auf der Verbindung zwischen Normen und ihrer praktischen Anwendung.
Ideal für Sachverständige, Sachverständigenbewerber und alle, die sich über den neuesten Stand der Technik informieren und mit Experten austauschen möchten. Gleichzeitig schaffen wir eine angenehme Atmosphäre, in der Sie sich mit Kollegen und Experten ausgiebig austauschen können.
Termin: 15.05.-16.05.2025 in Ratingen (Düsseldorf)
Programm:

Grenzfälle im Metallbau, German Sternberger, ö.b.u.v. SV, Leimen
Leistungsstandfeststellung und Leistungsstandbewertung zur Konfliktlösung bei Vergütungsfragen, Christian Anders, SV i. A. ift-Rosenheim, Fritzlar
Schadensfälle im Treppen- und Geländerbau, Walter Heinrichs, ö.b.u.v. SV, Simmerath
Bewertung von Ausführungsmängeln, me. Frank Pfau, ö.b.u.v. SV, Schwalmstadt
Anbau- und Vorstellbalkone im Metallbauerhandwerk, B. Eng. Thomas Röper, Bundesverband Metall, Essen
Statiken im Metall- und Stahlbau – die täglichen Herausforderungen im Statikservice, Dipl.-Ing. Jeyagumaar Nisanthan, WBG mbH, Essen
Bauen im Bestand: Montage einer Stützkonstruktion für eine Fassadensicherung am Alten Wall am Rathaus in Hamburg, Dipl.-Ing. Boris Bitsch, Buthmann Ingenieur-Stahlbau AG, Glinde
Die EU-BauPVO:12-2024 – neue Beratungspflichten der ö.b.u.v. SV bei Reparatur und Wiederverwendung gebrauchter Stahlbauteile, Marc Blum, ZINKSTAHL gGmbH, Gelsenkirchen
Nutzung von KI in der Gutachtenerstellung, RAin Friederike Tanzeglock, Syndikusanwältin Bundesverband Metall, Essen

Fortbildungspunkte: Dieses Seminar ist für Sachverständige nach § 17 der Mustersachverständigenordnung (MSVO) auf Ihre Fortbildungsverpflichtung anrechenbar.
Preis: 638,00 € (zzgl. MwSt.) inkl. Tagungsunterlagen und Verpflegung
Anmeldeschluss: 01.05.2025
Anmeldung und ausführliches Programm:  Sachverständigentag des Metallhandwerks 2025

 
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METALL – INNUNG ESSEN

Die Metall – Innung Essen ist die Interessensvertretung metallverarbeitener Handwerksbetriebe in Essen.

Wir bieten unseren Mitgliedern unterschiedliche Leistungen, von branchenspezifischen Informationen, über Dienst- und Serviceleistungspakete bis zur Unterstützung bei der Mitarbeiter- / Auszubildenen-Suche.

GESCHÄFTSSTELLE

Kreishandwerkerschaft Essen

Haus des Handwerks

Katzenbruchstr. 71

45141 Essen

0201 - 32008-0

0201 - 32008-19

info@metallhandwerk-essen.de

Metall - Innung Essen